Aktion August 2001

Neben zwei großen Hilfstransporten mit Kleinlastern in Verbindung mit kompletter Entwurmung des Tierheimbestandes im März und September vergangenen Jahres, einem „Testlauf“ mit Anti-Leishmaniose- und Anti-Zeckenhalsbändern für 140 Hunde im Juli und fünf kleineren Hilfsaktionen zwischendurch, konnten wir Ende August endlich auch sieben Huftiere aus dem Canil de Sao Francisco de Assis nach Deutschland holen.
Während unseres Portugal-Aufenthalts im Juli erreichte uns die Nachricht aus Deutschland, dass für sieben Huftiere Plätze bereit stünden und die seit Monaten erwartete Normalisierung im Grenzverkehr für Pferdetransporte (Maul- und Klauenseuche!) eingetreten war. Nun war es höchste Zeit, mussten doch die Huftiere ausreichend Zeit zur Aklimatisierung in Deutschland haben. Also machten wir uns trotz der knappen verbleibenden Stunden zusammen mit Dr. Paulo Bota daran, alle neun im Tierheim befindlichen Pferde, Maultiere und Esel zu impfen, Blut für die Tests bzw. der gängigsten Parasiten abzunehmen und die Papiere für den Transport zu beantragen.
Wieder in Deutschland ging die Suche nach einem professionellen Transporteur los. Von der holländischen Transportfirma, die in unserem Auftrag bereits 1999 vier Esel nach Deutschland brachte, bekamen wir keine verbindliche und zeitnahe Antwort. Doch unsere Suche blieb nicht erfolglos: über Umwege wurden wir an die Firma „Internationale Pferdetransporte Holger Wiechers“ in Schwabach bei Nürnberg verwiesen. Welch ein Glücksgriff! Nicht nur, dass diese Firma aus Prinzip keine Schlachttiere – trotz des damit leicht verdienten Geldes – fährt, auch die beiden Fahrer (siehe Foto: beim Ausladen unserer MULE, einer Maultierstute) kümmerten sich bestens und die Tiere und sorgten Ende August 2001 für einen absolut art- und tierschutzgerechten Transport von Portugals Süden ins 3000 km entfernte Deutschland. So kamen die Esel ISABELLA, SEPPL, PLATERO und LILLY, die Maultiere MULE und DINGO und die einäugige Schimmelstute ELKE auf ihre endgültigen Plätze, wo sie bereits sehnlichst erwartet wurden.
Dieser Transport war mit großen Kosten verbunden. Insgesamt schlugen sich die Kosten für die Impfungen, die Bluttests, die Transportpapiere und Transport mit DM 10.000,-- nieder, die mein Mann und ich privat aufbringen mussten.
Und warum haben wir das alles auf uns genommen?
Das den Huftieren im Tierheim Canil.... zur Verfügung stehende Gelände befindet sich etwas abseits. Trotz unzähliger Zusagen wurde das Areal bisher nicht abgesichert und immer wieder werden – zuerst mühsam von den Pflegern gesundgepflegte – Huftiere gestohlen.
Desweiteren stellen die langen Gräben, die Tierheimangestellte auf dem Grundstück der Huftiere ziehen müssen, um die im Tierheim erlösten oder verendeten Hunde und Katzen zu vergraben, eine erhebliche Sturzgefahr für die Tiere dar. Eine andere Möglichkeit der „Tierkörperbeseitigung“ gibt es für das Tierheim bislang nicht.
Die großen Huftiere können sich bei einem Sturz in einen dieser Gräben so schwer verletzen, dass sie euthanasiert werden müssen.
Und auch die Vegetation im Süden Portugals ist bei der Haltung von Huftieren wenig vorteilhaft. So haben Maultiere und Pferde keine Weidemöglichkeiten, denn durch die Dürre in der Sommerzeit wächst kein Gras. Im Tierheim behilft man sich dadurch, dass man den an ein entbehrungsreiches Leben gewöhnten Tieren Pressfutter gibt. Dies muss allerdings von weit her beschafft werden und ist entsprechend teuer (pro Tier/Monat € 50), was die Tierheimkasse enorm belastet.
Alle Tiere wurden von gemeinnützig anerkannten Vereinen in Deutschland übernommen, die sich ausschließlich über Spenden finanzieren.
Wenn Sie Interesse an einer (Teil-)Patenschaft haben, können Sie sich an folgende Vereine wenden:
Die einäugige Schimmelstute ELKE, der Esel-Wallach PLATERO und der besonders kleine Esel-Wallach SEPPL werden von der
„Pferdehilfe e.V.“ , Buttermelcherstr. 1, 80469 München betreut.
Postscheckamt München
BLZ 700 100 80
Konto 323 364-803
Die graue Esel-Stute LILLY und die Maultier Stute MULE sind beim
„Förderkreis Tieraltenheim Frauenwies e.V.“, Frauenwies 3, 86932 Stoffen, Gem. Pürgen.
Sparkasse Landsberg
BLZ 700 520 060
Konto 771 352
Maultier-Wallach DINGO ist bei „Tierhilfe ohne Grenzen e.V.“, Schulstr. 3, 55595 Weinsheim.
Sparkasse Rhein-Nahe
BLZ 560 501 80
Konto 10147049
Bitte immer den Namen des Tieres als Kennwort mit angeben!
O.g. Vereine freuen sich natürlich auch über einmalige Zuwendungen.
Herzlichen Dank!
Für nähere Informationen zum Transport und Patenschaften können Sie uns auch gerne direkt kontaktieren.

Hier nun ein Bild der Aktion: