Ausgesetzt


Ob der Kleine wohl jemals zuvor auf einer Decke gelegen hat?
Der Welpe liebt sein Fläschchen. Und dass er dabei auch nochauf den Arm darf, ist doppelt schön.
Wenn die Flasche leer war, versuchte der Winzling sein Glück am Finger. Leider vergebens.

Wer Tiere aussetzt, handelt grausam. Darin dürften sich Tierfreunde einig sein. Doch leider gibt es immer noch viel zu viele Zeitgenossen, die keine Skrupel haben, genau das zu tun.
Auch in Deutschland kommt es häufig vor, dass "überflüssige" Vierbeiner auf der Straße landen, aber in Portugal ist die Zahl der ausgesetzten Tiere sogar noch größer. Besonders gemein ist, dass es oft Welpen trifft, die auf sich allein gestellt keinerlei Überlebenschance haben. Werden sie nicht gefunden, dann ist ihr Schicksal besiegelt.

Eines Abends im Dezember 2006 wollte Lilos Mann Hans gerade zwei Arbeiter nach Hause fahren, da entdeckten die Männer eine Bewegung und ein Wimmern unter dem Auto. Es stellte sich heraus, dass es ein kleiner Hundewelpe war. Wäre er nicht vor dem Losfahren entdeckt worden, wäre das wohl sein Todesurteil gewesen.
Sofort machten sich die Zweibeiner in der Dunkelheit auf die Suche nach weiteren Babys oder evtl. gar dem Muttertier. Doch umsonst. Es blieb bei dem einen Welpen.

Der Kleine wurde ins Tierheim verfrachtet und mit den beiden bereits in der Küche lebenden Welpen vergesellschaftet, die ebenfalls verwaist waren. Die freuten sich über einen Spielkameraden, auch wenn mit dem Neuzugang zu Beginn nicht viel anzufangen war. Der Neue war nämlich total ausgehungert und stürzte sich mit Appetit auf das angebotene Hühnchen mit Reis. Nach dem Festessen war dann erst mal ein Verdauungsschläfchen unter dem wärmenden Rotlicht fällig. Kein Wunder, er war wirklich recht erschöpft.
Da das kleine Fellbündel noch sehr jung war, bekam es in den nächsten Tagen auch noch die Flasche. Dank seiner Gier uns seines Überlebenswillens entwickelte er sich körperlich ganz gut.

Nun bleibt nur zu hoffen, dass der Welpe auch irgendwann das Glück hat, eine nette Familie zu finden, die ihn nicht irgendwann abermals aussetzt.