Fundhunde


Es war der Tag unseres Rückflugs nach Deutschland und wir waren gerade auf dem Weg ins Tierheim, nachdem wir beim Tierarzt noch unsere Rechnung bezahlt hatten. Wir mussten uns ein bisschen sputen, um noch alles rechtzeitig für den Flug vorzubereiten.
Als wir an einem verlassenen und etwas herunter gekommenen Grundstück vorbei fuhren, entdeckten wir dort plötzlich ein paar herum rennende Hunde, die in den vergangenen Tage nicht dort gewesen waren. Also bogen wir in das Grundstück ab. Von Menschen war weit und breit nichts zu sehen und die Hunde zogen sich sofort ein Stück zurück, als wir ausstiegen.
Offensichtlich handelte es sich um eine Mutter mit drei halbwüchsigen Welpen. Wir gingen in die Knie und lockten sie. Zaghaft kamen sie näher, jederzeit bereit zur Flucht. Die Mutterhündin stellte sich dann als die zutraulichste heraus und ließ sich zuerst anfassen.
Nachdem wir der Hündin habhaft geworden waren, trauten sich auch die Welpen näher ran. Wahrscheinlich wollten sie einfach zu ihrer Mama, aber die hatten wir ja festgehalten. Mit ein bisschen Geduld und gutem Reaktionsvermögen schafften wir es letztendlich, uns unter jeden Arm einen Hund zu klemmen.
Das Öffnen der Jeep-Tür war dann zwar nicht ganz einfach, aber irgendwie ist es uns doch gelungen. Wir luden unsere "Beute" ein und brachten sie ins Tierheim.
Dort wurden die Neuankömmlinge erst mal entwurmt, mit Halsbändern versehen und in einen eigenen kleinen Zwinger verfrachtet. Tja, wieder vier Bewohner mehr.
Aber zumindest war die kleine Hundefamilie in einer so "handlichen" Größe, dass wir sie mit nach Deutschland nehmen könnten, sofern sich kein Besitzer melden würde. Und die anfängliche Scheu war auch im Nu verflogen. Sie bekamen Namen verpasst: "Tayler" der braune Rüde mit der schwarzen Maske, "Kate" seine weiße Schwester, "Tess" die Mutter mit der braunen Nase und "Becky" das letzte Geschwisterchen (braun mit schwarzer Nase).
Auch Wochen später wurden die vier offensichtlich nirgends vermisst und so wurden die für eine Ausreise erforderlichen Impfungen vorgenommen. Nun heißt es nur noch auf einen Flugpaten zu warten und wir hoffen, dass wir unsere netten "Zufallsbekanntschaften" bald in Deutschland begrüßen dürfen.